Luxembourg City Tourist Office
Die Ursprünge der Stadt
Die Ursprünge und der Name von Luxemburg sind eng verbunden mit einer Person und einem Ort.
Ein Graf namens Siegfried, von karolingischer Abstammung - einer seiner Vorfahren mütterlicherseits war "Karl der Große" - erwirbt im Jahre 963 von der Abtei "St.Maximin" in Trier einen Felsvorsprung an den Hängen des Flusses Alzette. Nach der Urkunde, die diese Besitzübernahme festschreibt, befand sich dort eine kleine befestigte Burg, "Lucilinburhuc" genannt. Die Befestigung war wahrscheinlich römischen Ursprungs. So fand der Name Luxemburgs Eingang in die Geschichte. Der Name ging über auf die Stadt, die sich um die Burg herum bildete, und später auf das Land um die Stadt herum. Heute tragen Stadt und Land den gleichen Namen.
Stadt der Kontraste
Kaum eine andere europäische Hauptstadt kann mit so beeindruckenden Kontrasten aufwarten wie Luxemburg. Im Laufe ihrer über tausendjährigen Geschichte entwickelte sich die Stadt vom “Lucilinburhuc”, dem Stammsitz Siegfrieds, des ersten Grafen von Luxemburg, zur prosperierenden Metropole. Dazwischen lagen Jahrhunderte wechselhafter Geschichte, welche sich in der von monumentalen Festungsüberresten überragten Silhouette reflektiert. Die durch begrünte Flusstäler beeinflusste Topographie wird durch weit über hundert Brücken überwunden, die traditionsreiche mit modernen Vierteln verbinden. Die Bevölkerung ist polyglott und kosmopolitisch. Von den rund 85.000 Einwohnern (mit den Randgemeinden 120.000) sind über sechzig Prozent Ausländer, was sich nicht zuletzt in einem vielsprachigen, internationalen Kulturangebot widerspiegelt. Wir heißen Sie mit einem herzlichen “Bonjour”, oder einem typisch luxemburgischen “Moien”, willkommen!
Meterdicke Bastionen und Bollwerke, zinnenbewehrte Tore, auf steilen Sandsteinfelsen angelegte Wehrgänge, respekteinflößende Schießscharten – die gewaltigen Bauten der einst als “Gibraltar des Nordens” gerühmten und gefürchteten Festung Luxemburg waren so beeindruckend, dass sich Goethe, der der Stadt im Jahre 1792 einen kurzen Besuch abstattete, zu folgenden Zeilen hinreißen ließ: “Wer Luxemburg nicht gesehen hat, wird sich keine Vorstellung von diesen an- und übereinander gefügten Kriegsgebäuden machen (...)”. Seine größte Bewunderung für die Stadt Luxemburg drückte der berühmte Schriftsteller aber in folgender Notiz aus: “Hier findet sich soviel Größe und Anmut, soviel Ernst mit Lieblichkeit verbunden, dass wohl zu wünschen wäre, Poussin hätte sein herrliches Talent in solchen Räumen betätigt.” Andere Künstler waren nicht weniger von der grandiosen Erscheinung der Festung überwältigt. Der englische Landschaftsmaler William Turner hielt die kühnen Verteidigungsbauten in ausdrucksstarken Aquarellen fest und der einheimische Schriftsteller Batty Weber bezeichnete die auf einer imposanten Wehrmauer angelegte “Corniche” als “schönsten Balkon Europas”.
UNESCO-Weltkulturerbe
Erste, bescheidene Verteidigungsanlagen waren bereits im Jahre 963 entstanden, als der Ardennergraf Siegfried auf dem Bockfelsen eine Burg errichtete und somit den Grundstein für die Entstehung des ganzen Landes legte. Die fremden Mächte, die in den darauffolgenden Jahrhunderten in Luxemburg Hof hielten, bauten die Festung immer weiter aus.
Nacheinander wetteiferten Burgunder, Spanier, Franzosen, Österreicher und Preussen um die wehrhaftesten Mauern.
Namhafte Ingenieure, unter ihnen Sébastien Le Prestre de Vauban, Festungsbaumeister unter Ludwig XIV., gestalteten Luxemburg zu einer der strategisch wichtigsten Festungsanlagen in ganz Europa. Die markantesten Konstruktionen sind die unterirdischen Kasematten, die aus der Zeit der spanischen und österreichischen Fremdherrschaften stammen. Die labyrinthartigen Verteidigungs- und Proviantgalerien zählen heute zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt.
Auch wenn von 1867 bis 1883 viele Wehrmauern geschleift wurden, zeugen die übriggebliebenen Festungswerke auf spektakuläre Weise von der bewegten Geschichte der Hauptstadt des Großherzogtums. Die wuchtigen Bollwerke sowie die nicht minder geschichtsträchtige Altstadt wurden 1994 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Entdecken Sie die unterirdischen Festungsanlagen des frühren Gibraltar des Nordens, insbesondere die Bock- und Petruss-Kasematten! Wandern Sie über den "Chemin de la Corniche" und genießen Sie das Panorama! Schlendern Sie über die Festungswälle auf den Spuren Wenzels!
Europäische Hauptstadt
Luxemburg, das – nach Malta – zweitkleinste Mitgliedsland der heutigen Europäischen Union, stand an der Wiege des Vereinten Europas. Immerhin zählt das Großherzogtum nebst Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden zu den Staaten, die 1957 den Vertrag von Rom unterzeichneten. Mit den damit verbundenen Gründungen der EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) und der EURATOM (Europäische Atomgemeinschaft) wurde die Keimzelle der späteren EU geschaffen. Die Stadt Luxemburg selbst ist gleichberechtigt mit Brüssel und Straßburg eine der drei offiziellen EU-Hauptstädte.
Bereits etliche Jahre vor der Unterzeichung des Vertrages von Rom war die luxemburgische Hauptstadt Schauplatz wichtiger gemeinschaftlicher
Entscheidungen gewesen. 1952 wurde im Hôtel de Ville, dem Rathaus am Place Guillaume II, die Gründungsakte der EGKS (Hohe Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl) unterschrieben, welche die Vorgängerin aller folgenden Gemeinschaftsinstitutionen war. Die Hohe Behörde hatte ihren Sitz in einem Gebäude der heutigen Staatsbank und -sparkasse im Bahnhofsviertel.
Maßgeblich an der EGKS-Gründung beteiligt war der französische Staatsmann Robert Schuman, der 1886 in Luxemburg geboren wurde und als Pionier des
Vereinigten Europas gilt. Schumans Geburtshaus, eine schmucke Villa im Vorort Clausen, ist heute Sitz des Europäischen Studien- und Forschungszentrums.
Am augenscheinlichsten wird diese Europäische Tradition auf dem Kirchberg-Plateau. In modernen Verwaltungsgebäuden sind dort seit den 1960er Jahren die meisten der in Luxemburg angesiedelten EU-Institutionen untergebracht, unter anderem das Generalsekretariat des Europäischen Parlamentes, der Europäische Gerichtshof, die Europäische Investitionsbank, der Europäische Rechnungshof, verschiedene Abteilungen der Europäischen Kommission sowie im Bahnhofsviertel das Europäische Amt für Veröffentlichungen.Ein symbolträchtiges Tor zu Europa und zum boomenden Kirchberg-Viertel ist der Place de l’Europe gleich hinter dem Pont Grande-Duchesse Charlotte, im Volksmund “Rote Brücke” genannt. Der Europa-Platz besticht durch futuristische Fassaden.
Das Alltagsleben ist ebenfalls durch und durch europäisch geprägt. In Geschäften, Restaurants und Bistros hört man die verschiedensten Sprachen der EU – von Französisch über Finnisch bis Estnisch. Von den über sechzig Prozent Ausländern, die in der luxemburgischen Hauptstadt leben und arbeiten, bilden die Angehörigen aus EU-Mitgliedstaaten mit neunzig Prozent die stärkste Gruppe.
Finanz-, Geschäfts- & Kongressstadt
Gerne vergleichen die Luxemburger Banken ihre solide Reputation mit der Uneinnehmbarkeit der alten Festungsmauern. Dabei hatte der Aufstieg der Stadt zur internationalen Finanzmetropole ganz bescheiden angefangen: 1960 hatten sich erst 17 Banken in Luxemburg niedergelassen, heute sind es deren 160. In den vergangenen Jahrzehnten haben die in Luxemburg ansässigen Finanzhäuser ein internationales Renommee erlangt, das von Know-how, Zuverlässigkeit und Diskretion geprägt ist. Die Finanztätigkeit hat sich ausgeweitet auf die Luxemburger Börse, die Luxemburger Zentralbank, die zahlreichen Holding- und Trustgesellschaften sowie auf die namhaften Versicherungsunternehmen.
Luxemburgs Finanzunternehmen haben maßgeblich zur Förderung der Kunst im öffentlichen Raum beigetragen.Viele Bankgebäude wurden von namhaften Architekten entworfen; auf den Parvis und in den Gartenanlagen stehen originelle, überraschende Skulpturen und Installationen.
Gute Autobahnverbindungen, ein internationaler Flughafen sowie der Anschluss an das französische TGV-Netz machen Luxemburg zu einem idealen Ort für Konferenzen und Geschäftstagungen aller Art. In den Ausstellungshallen der Luxexpo finden das ganze Jahr über Fach- und Publikumsmessen statt. Nicht zuletzt ist die Stadt Luxemburg auch in der Fernsehund Rundfunkwelt ein Begriff. RTL Group, eines der größten europäischen Medienunternehmen, hat in Luxemburg seinen Hauptsitz.
Die Stadt Luxemburg hat sich ebenfalls zu einem bedeutenden regionalen Geschäftszentrum entwickelt, das Kunden aus der gesamten Großregion anzieht.
Kunst und Kultur
Die bescheidene Ausdehnung der Stadt Luxemburg steht in umgekehrtem Verhältnis zu ihrer lebhaften kulturellen Szene. Allein das Angebot an Museen hat internationales Niveau. Im Nationalen Museum für Geschichte und Kunst kann man unter anderem ein in Luxemburg gefundenes römisches Fußbodenmosaik bestaunen, eines der besterhaltenen nördlich der Alpen. Wie eine Zeitmaschine führt einer der größten Panorama-Lifte der Welt die Besucher auf die Stockwerke des Historischen Museums der Stadt Luxemburg, das in restaurierten Patrizierhäusern untergebracht ist. Die spannende Geschichte der Festung und der Luxemburger Identität vermittelt das Museum “Dräi Eechelen”, das in einem früheren Bollwerk des 1732 errichteten Fort Thüngen eingerichtet wurde. Den Spuren von Waschbär, Wasserlilie und Wildkraut kann man im “natur musée” folgen, das besonders Kinder und Jugendliche anzieht.
Objekte der Avantgarde und der Moderne stehen im Mittelpunkt des “Casino Luxembourg”, dem Forum für zeitgenössische Kunst, sowie des MUDAM (Museum für Moderne Kunst Grand-Duc Jean).
Letzteres Museum ist das kulturelle Highlight schlechthin, dessen architektonische, vom sino-amerikanischen Stararchitekten I. M. Pei konzipierte Hülle allein schon einen Besuch lohnt.
Kleinere, aber umso ausgefallenere Museen sind das Bankmuseum im Sitz der Staatsbank und -sparkasse, das Post- und Fernmeldemuseum sowie das Straßenbahn- und Busmuseum.
Neben dem “Théâtre National” und mehreren privaten Kleinbühnen buhlen gleich zwei städtische Theater mit mehrsprachigen Programmen um die Gunst des Publikums: das “Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg” und das Kapuzinertheater. Musikfreunde schätzen die Akustik des Musikkonservatoriums sowie der bahnbrechenden Philharmonie, deren kühne, von 823 Säulen gekennzeichnete Formen vom Architekten Christian de Portzamparc stammen.
Herausragende kulturelle Treffpunkte sind die Abtei Neumünster (“Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster”) im Stadtteil Grund sowie das ehemalige Kino “Ciné Cité”, das mit dem gegenüberliegenden Cercle Municipal zu einem einzigen großen Media- und Kulturzentrum verbunden ist.
Dem Flaneur wird auch der hohe Stellenwert der Kunst im öffentlichen Raum auffallen. Parks, Plätze und Boulevards wurden zu einer einzigen großen Galerie unter freiem Himmel gestaltet. Weltbekannte Künstler wie Niki de Saint Phalle, Richard Serra und Markus Lüpertz sind im Stadtbild mit zeitgenössischen Werken vertreten.
Natur und Erholung
Die Stadt Luxemburg, mit einer Gesamtfläche von 5.173 Hektar, besteht aus 1/4 Grünflächen. Von 1871 bis 1878 ließ der französische Landschaftsgestalter Edouard André auf den Festungsüberresten einen großzügigen Park anlegen, der noch heute den wesentlichen Teil des Zentrums umgürtet, getrennt durch die strahlenförmig angelegten Avenuen. Andrés Sohn, der das Büro seines Vaters übernahm, stellte 1906 den Park im Petruss-Tal fertig, jenes idyllisch begrünte Tal, das das Stadtzentrum vom Bahnhofsviertel trennt.
Weitere “grüne Oasen” sind der Klostergarten des Pfaffenthaler Hospizes sowie die Gärten entlang der Alzette in der Nähe der Abtei Neumünster. Dort, im Mikroklima am Fuße des Bockfelsens, wachsen Gemüse, Heilkräuter und sogar Weinreben. An den Ufern von Alzette und Petruss befinden sich privat bewirtschaftete Schrebergärten sowie ökologisch angelegte Musterbeete. Im Stadtteil Limpertsberg kann man auf den Spuren der Rosenzüchter wandern, deren Züchtungen einst zu Blumenfreunden in der ganzen Welt exportiert wurden. Die prachtvollen Rosen aus Luxemburg gelangten sogar bis zum chinesischen Hof.
In der unmittelbaren Peripherie der Stadt befinden sich die großen Waldgebiete von “Bambësch”, “Gréngewald” und “Kockelscheuer”, während man im Alzette-Tal zwischen Grund und Hesperingen zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Wirkungsstätten einstiger Tuchbarone erkunden kann.
Die Ursprünge und der Name von Luxemburg sind eng verbunden mit einer Person und einem Ort.
Ein Graf namens Siegfried, von karolingischer Abstammung - einer seiner Vorfahren mütterlicherseits war "Karl der Große" - erwirbt im Jahre 963 von der Abtei "St.Maximin" in Trier einen Felsvorsprung an den Hängen des Flusses Alzette. Nach der Urkunde, die diese Besitzübernahme festschreibt, befand sich dort eine kleine befestigte Burg, "Lucilinburhuc" genannt. Die Befestigung war wahrscheinlich römischen Ursprungs. So fand der Name Luxemburgs Eingang in die Geschichte. Der Name ging über auf die Stadt, die sich um die Burg herum bildete, und später auf das Land um die Stadt herum. Heute tragen Stadt und Land den gleichen Namen.
Stadt der Kontraste
Kaum eine andere europäische Hauptstadt kann mit so beeindruckenden Kontrasten aufwarten wie Luxemburg. Im Laufe ihrer über tausendjährigen Geschichte entwickelte sich die Stadt vom “Lucilinburhuc”, dem Stammsitz Siegfrieds, des ersten Grafen von Luxemburg, zur prosperierenden Metropole. Dazwischen lagen Jahrhunderte wechselhafter Geschichte, welche sich in der von monumentalen Festungsüberresten überragten Silhouette reflektiert. Die durch begrünte Flusstäler beeinflusste Topographie wird durch weit über hundert Brücken überwunden, die traditionsreiche mit modernen Vierteln verbinden. Die Bevölkerung ist polyglott und kosmopolitisch. Von den rund 85.000 Einwohnern (mit den Randgemeinden 120.000) sind über sechzig Prozent Ausländer, was sich nicht zuletzt in einem vielsprachigen, internationalen Kulturangebot widerspiegelt. Wir heißen Sie mit einem herzlichen “Bonjour”, oder einem typisch luxemburgischen “Moien”, willkommen!
Meterdicke Bastionen und Bollwerke, zinnenbewehrte Tore, auf steilen Sandsteinfelsen angelegte Wehrgänge, respekteinflößende Schießscharten – die gewaltigen Bauten der einst als “Gibraltar des Nordens” gerühmten und gefürchteten Festung Luxemburg waren so beeindruckend, dass sich Goethe, der der Stadt im Jahre 1792 einen kurzen Besuch abstattete, zu folgenden Zeilen hinreißen ließ: “Wer Luxemburg nicht gesehen hat, wird sich keine Vorstellung von diesen an- und übereinander gefügten Kriegsgebäuden machen (...)”. Seine größte Bewunderung für die Stadt Luxemburg drückte der berühmte Schriftsteller aber in folgender Notiz aus: “Hier findet sich soviel Größe und Anmut, soviel Ernst mit Lieblichkeit verbunden, dass wohl zu wünschen wäre, Poussin hätte sein herrliches Talent in solchen Räumen betätigt.” Andere Künstler waren nicht weniger von der grandiosen Erscheinung der Festung überwältigt. Der englische Landschaftsmaler William Turner hielt die kühnen Verteidigungsbauten in ausdrucksstarken Aquarellen fest und der einheimische Schriftsteller Batty Weber bezeichnete die auf einer imposanten Wehrmauer angelegte “Corniche” als “schönsten Balkon Europas”.
UNESCO-Weltkulturerbe
Erste, bescheidene Verteidigungsanlagen waren bereits im Jahre 963 entstanden, als der Ardennergraf Siegfried auf dem Bockfelsen eine Burg errichtete und somit den Grundstein für die Entstehung des ganzen Landes legte. Die fremden Mächte, die in den darauffolgenden Jahrhunderten in Luxemburg Hof hielten, bauten die Festung immer weiter aus.
Nacheinander wetteiferten Burgunder, Spanier, Franzosen, Österreicher und Preussen um die wehrhaftesten Mauern.
Namhafte Ingenieure, unter ihnen Sébastien Le Prestre de Vauban, Festungsbaumeister unter Ludwig XIV., gestalteten Luxemburg zu einer der strategisch wichtigsten Festungsanlagen in ganz Europa. Die markantesten Konstruktionen sind die unterirdischen Kasematten, die aus der Zeit der spanischen und österreichischen Fremdherrschaften stammen. Die labyrinthartigen Verteidigungs- und Proviantgalerien zählen heute zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt.
Auch wenn von 1867 bis 1883 viele Wehrmauern geschleift wurden, zeugen die übriggebliebenen Festungswerke auf spektakuläre Weise von der bewegten Geschichte der Hauptstadt des Großherzogtums. Die wuchtigen Bollwerke sowie die nicht minder geschichtsträchtige Altstadt wurden 1994 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Entdecken Sie die unterirdischen Festungsanlagen des frühren Gibraltar des Nordens, insbesondere die Bock- und Petruss-Kasematten! Wandern Sie über den "Chemin de la Corniche" und genießen Sie das Panorama! Schlendern Sie über die Festungswälle auf den Spuren Wenzels!
Europäische Hauptstadt
Luxemburg, das – nach Malta – zweitkleinste Mitgliedsland der heutigen Europäischen Union, stand an der Wiege des Vereinten Europas. Immerhin zählt das Großherzogtum nebst Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden zu den Staaten, die 1957 den Vertrag von Rom unterzeichneten. Mit den damit verbundenen Gründungen der EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) und der EURATOM (Europäische Atomgemeinschaft) wurde die Keimzelle der späteren EU geschaffen. Die Stadt Luxemburg selbst ist gleichberechtigt mit Brüssel und Straßburg eine der drei offiziellen EU-Hauptstädte.
Bereits etliche Jahre vor der Unterzeichung des Vertrages von Rom war die luxemburgische Hauptstadt Schauplatz wichtiger gemeinschaftlicher
Entscheidungen gewesen. 1952 wurde im Hôtel de Ville, dem Rathaus am Place Guillaume II, die Gründungsakte der EGKS (Hohe Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl) unterschrieben, welche die Vorgängerin aller folgenden Gemeinschaftsinstitutionen war. Die Hohe Behörde hatte ihren Sitz in einem Gebäude der heutigen Staatsbank und -sparkasse im Bahnhofsviertel.
Maßgeblich an der EGKS-Gründung beteiligt war der französische Staatsmann Robert Schuman, der 1886 in Luxemburg geboren wurde und als Pionier des
Vereinigten Europas gilt. Schumans Geburtshaus, eine schmucke Villa im Vorort Clausen, ist heute Sitz des Europäischen Studien- und Forschungszentrums.
Am augenscheinlichsten wird diese Europäische Tradition auf dem Kirchberg-Plateau. In modernen Verwaltungsgebäuden sind dort seit den 1960er Jahren die meisten der in Luxemburg angesiedelten EU-Institutionen untergebracht, unter anderem das Generalsekretariat des Europäischen Parlamentes, der Europäische Gerichtshof, die Europäische Investitionsbank, der Europäische Rechnungshof, verschiedene Abteilungen der Europäischen Kommission sowie im Bahnhofsviertel das Europäische Amt für Veröffentlichungen.Ein symbolträchtiges Tor zu Europa und zum boomenden Kirchberg-Viertel ist der Place de l’Europe gleich hinter dem Pont Grande-Duchesse Charlotte, im Volksmund “Rote Brücke” genannt. Der Europa-Platz besticht durch futuristische Fassaden.
Das Alltagsleben ist ebenfalls durch und durch europäisch geprägt. In Geschäften, Restaurants und Bistros hört man die verschiedensten Sprachen der EU – von Französisch über Finnisch bis Estnisch. Von den über sechzig Prozent Ausländern, die in der luxemburgischen Hauptstadt leben und arbeiten, bilden die Angehörigen aus EU-Mitgliedstaaten mit neunzig Prozent die stärkste Gruppe.
Finanz-, Geschäfts- & Kongressstadt
Gerne vergleichen die Luxemburger Banken ihre solide Reputation mit der Uneinnehmbarkeit der alten Festungsmauern. Dabei hatte der Aufstieg der Stadt zur internationalen Finanzmetropole ganz bescheiden angefangen: 1960 hatten sich erst 17 Banken in Luxemburg niedergelassen, heute sind es deren 160. In den vergangenen Jahrzehnten haben die in Luxemburg ansässigen Finanzhäuser ein internationales Renommee erlangt, das von Know-how, Zuverlässigkeit und Diskretion geprägt ist. Die Finanztätigkeit hat sich ausgeweitet auf die Luxemburger Börse, die Luxemburger Zentralbank, die zahlreichen Holding- und Trustgesellschaften sowie auf die namhaften Versicherungsunternehmen.
Luxemburgs Finanzunternehmen haben maßgeblich zur Förderung der Kunst im öffentlichen Raum beigetragen.Viele Bankgebäude wurden von namhaften Architekten entworfen; auf den Parvis und in den Gartenanlagen stehen originelle, überraschende Skulpturen und Installationen.
Gute Autobahnverbindungen, ein internationaler Flughafen sowie der Anschluss an das französische TGV-Netz machen Luxemburg zu einem idealen Ort für Konferenzen und Geschäftstagungen aller Art. In den Ausstellungshallen der Luxexpo finden das ganze Jahr über Fach- und Publikumsmessen statt. Nicht zuletzt ist die Stadt Luxemburg auch in der Fernsehund Rundfunkwelt ein Begriff. RTL Group, eines der größten europäischen Medienunternehmen, hat in Luxemburg seinen Hauptsitz.
Die Stadt Luxemburg hat sich ebenfalls zu einem bedeutenden regionalen Geschäftszentrum entwickelt, das Kunden aus der gesamten Großregion anzieht.
Kunst und Kultur
Die bescheidene Ausdehnung der Stadt Luxemburg steht in umgekehrtem Verhältnis zu ihrer lebhaften kulturellen Szene. Allein das Angebot an Museen hat internationales Niveau. Im Nationalen Museum für Geschichte und Kunst kann man unter anderem ein in Luxemburg gefundenes römisches Fußbodenmosaik bestaunen, eines der besterhaltenen nördlich der Alpen. Wie eine Zeitmaschine führt einer der größten Panorama-Lifte der Welt die Besucher auf die Stockwerke des Historischen Museums der Stadt Luxemburg, das in restaurierten Patrizierhäusern untergebracht ist. Die spannende Geschichte der Festung und der Luxemburger Identität vermittelt das Museum “Dräi Eechelen”, das in einem früheren Bollwerk des 1732 errichteten Fort Thüngen eingerichtet wurde. Den Spuren von Waschbär, Wasserlilie und Wildkraut kann man im “natur musée” folgen, das besonders Kinder und Jugendliche anzieht.
Objekte der Avantgarde und der Moderne stehen im Mittelpunkt des “Casino Luxembourg”, dem Forum für zeitgenössische Kunst, sowie des MUDAM (Museum für Moderne Kunst Grand-Duc Jean).
Letzteres Museum ist das kulturelle Highlight schlechthin, dessen architektonische, vom sino-amerikanischen Stararchitekten I. M. Pei konzipierte Hülle allein schon einen Besuch lohnt.
Kleinere, aber umso ausgefallenere Museen sind das Bankmuseum im Sitz der Staatsbank und -sparkasse, das Post- und Fernmeldemuseum sowie das Straßenbahn- und Busmuseum.
Neben dem “Théâtre National” und mehreren privaten Kleinbühnen buhlen gleich zwei städtische Theater mit mehrsprachigen Programmen um die Gunst des Publikums: das “Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg” und das Kapuzinertheater. Musikfreunde schätzen die Akustik des Musikkonservatoriums sowie der bahnbrechenden Philharmonie, deren kühne, von 823 Säulen gekennzeichnete Formen vom Architekten Christian de Portzamparc stammen.
Herausragende kulturelle Treffpunkte sind die Abtei Neumünster (“Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster”) im Stadtteil Grund sowie das ehemalige Kino “Ciné Cité”, das mit dem gegenüberliegenden Cercle Municipal zu einem einzigen großen Media- und Kulturzentrum verbunden ist.
Dem Flaneur wird auch der hohe Stellenwert der Kunst im öffentlichen Raum auffallen. Parks, Plätze und Boulevards wurden zu einer einzigen großen Galerie unter freiem Himmel gestaltet. Weltbekannte Künstler wie Niki de Saint Phalle, Richard Serra und Markus Lüpertz sind im Stadtbild mit zeitgenössischen Werken vertreten.
Natur und Erholung
Die Stadt Luxemburg, mit einer Gesamtfläche von 5.173 Hektar, besteht aus 1/4 Grünflächen. Von 1871 bis 1878 ließ der französische Landschaftsgestalter Edouard André auf den Festungsüberresten einen großzügigen Park anlegen, der noch heute den wesentlichen Teil des Zentrums umgürtet, getrennt durch die strahlenförmig angelegten Avenuen. Andrés Sohn, der das Büro seines Vaters übernahm, stellte 1906 den Park im Petruss-Tal fertig, jenes idyllisch begrünte Tal, das das Stadtzentrum vom Bahnhofsviertel trennt.
Weitere “grüne Oasen” sind der Klostergarten des Pfaffenthaler Hospizes sowie die Gärten entlang der Alzette in der Nähe der Abtei Neumünster. Dort, im Mikroklima am Fuße des Bockfelsens, wachsen Gemüse, Heilkräuter und sogar Weinreben. An den Ufern von Alzette und Petruss befinden sich privat bewirtschaftete Schrebergärten sowie ökologisch angelegte Musterbeete. Im Stadtteil Limpertsberg kann man auf den Spuren der Rosenzüchter wandern, deren Züchtungen einst zu Blumenfreunden in der ganzen Welt exportiert wurden. Die prachtvollen Rosen aus Luxemburg gelangten sogar bis zum chinesischen Hof.
In der unmittelbaren Peripherie der Stadt befinden sich die großen Waldgebiete von “Bambësch”, “Gréngewald” und “Kockelscheuer”, während man im Alzette-Tal zwischen Grund und Hesperingen zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Wirkungsstätten einstiger Tuchbarone erkunden kann.