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Mudam Luxembourg

Mudam, das Museum für zeitgenössische Kunst in Luxemburg, setzt sich für eine Vielfalt künstlerischer Disziplinen ein. Seine Sammlung und sein Ausstellungsprogramm stehen für die Tendenzen des zeitgenössischen Kunstschaffens und halten die Besucher ständig über neue künstlerische Arbeitsweisen auf dem Laufenden, auf nationaler wie auf internationaler Ebene.

Das Gebäude, ein Werk des chinesisch-amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei, steht in einem perfekten Dialog mit seinem natürlichen und historischen Umfeld. Erbaut unmittelbar hinter den Überresten des Fort Thüngen, dessen alte Wallmauern seinen Grundriss bestimmten, liegt es, nur wenige Schritte vom Europaviertel auf dem Kirchberg entfernt, im Park Dräi Eechelen, der vom Landschaftsarchitekten Michel Desvigne entworfen wurde und vom dem man eine herrliche Sicht auf die Altstadt hat.

Einfache Volumina und großzügig geschnittene Räume ebenso wie die Verbindung von Stein und Glas zeugen von der meisterhaften Beherrschung der architektonischen Mittel durch den berühmten Architekten. Das raffinierte Spiel zwischen Innen und Außen, bei dem eine Vielzahl von Ausblicken auf den umliegenden Park wie auch auf die Weite des Himmels durch die kühnen Glasdecken ermöglicht wird, wird unterstrichen durch die Verwendung von Magny Doré, einem honigfarbenen Kalkstein, der zu jeder Tages- und zu jeder Jahreszeit das Licht in subtilen farblichen Nuancen wiedergibt. Das Museum verfügt auf drei Etagen über 4500 m2 Ausstellungsfläche. Baubeginn war im Januar 1999, die Einweihung fand am 1. Juli 2006 statt.

Das kulturelle Projekt des Mudam beruht auf der Vorstellung von der Kunst als eine poetische Distanz zur Welt. Seine Hauptlinien lesen sich in den Worten Freiheit, Innovation, kritische Geisteshaltung, und all das nicht ohne Humor. In seinen Veranstaltungen wird nicht nur allen möglichen Ausdrucksformen Raum gegeben sondern es werden gleichzeitig auch unsere Gewohnheiten und überkommenen Vorstellungsweisen infrage gestellt. So werden Formen zeitgenössischen Denkens erforscht wie auch die ästhetische Sprache unserer sich entfaltenden Epoche vorgestellt.

Die Mudam Sammlung ist als Zeuge des zeitgenössischen Kunstschaffens in all seinen technischen und ästhetischen Formen offen gegenüber allen künstlerischen Disziplinen: Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie, aber auch Design, Mode und die verschiedensten Formen der Graphik und der Neuen Medien präsentieren sich dem Blick der Besucher. Dabei erlaubt sich die entschieden in der Gegenwart verankerte Sammlung eine poetisch-künstlerische Bandbreite, die bei den großen Namen von Bernd und Hilla Becher bis zu Daniel Buren reicht, von Blinky Palermo bis hin zu Cy Twombly. Die Möblierung im Innern wie im Außenbereich wurde Künstlern und Designern wie Erwan und Ronan Bouroullec, Martin Szekely, Konstantin Grcic, Bert Theis, Andrea Blum oder David Dubois anvertraut. Die Sammlung entwickelt sich im Hinblick auf das internationale Kunstschaffen und bewahrt dabei eine besondere Aufmerksamkeit auch gegenüber den bedeutendsten Resultaten der regionalen Kunstszene.

Dieses Abenteuer erlebt Mudam gemeinsam mit seinen Besuchern. Die Besucher sind eingeladen, sich im Museum selbst neu zu erleben, Vorurteile hinter sich zu lassen und der Kunst mit einem neuen und befreiten Blick zu begegnen. Zahlreich sind die Möglichkeiten der verschiedensten Besichtigungen, von der detailliert geführten bis zur selbstständig freien hat der Besucher die Wahl. Als Ort für ästhetische Entdeckungen, für Reflexion und Betrachtung, ist das Mudam auch ein Ort der Geselligkeit in anregendem Rahmen (im Mudam Café) wie auch ein Ort für den anregenden Einkauf (im der Mudam Boutique).

Kontakt

Mudam Luxembourg
Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean
3, Park Dräi Eechelen
L-1499 Luxembourg

Telefon: +352 45 37 85-960
E-Mail: info@mudam.lu

 

Öffnungszeiten
Mittwoch - Freitag 11-20 Uhr
Samstag - Montag 11-18 Uhr
Feiertage 11-18 Uhr
Dienstags geschlossen sowie am 25.12.

Photos: © Pierre-Olivier Deschamps / Agence Vu, Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean, Architect: I.M. Pei
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Bewertungen & Berichte Mudam Luxembourg

Performance

Colonialism in camouflage

The Radio Disaster Series – Lecture-performance

Vom Mudam in Auftrag gegebene und von Beyond the post-soviet kuratiert.

Mit The Radio Disaster Series: Colonialism in camouflage [Getarnter Kolonialismus] kündigt das Mudam ein Veranstaltungsprogramm des Kollektivs Beyond the post-soviet in Zusammenarbeit mit dem Mudam an. Diese zweite Ausgabe der Radio Disaster Series widmet sich dem dekolonialen Denken und der Frage, wie man mit seiner Hilfe die Heimtücke des imperialistischen und kolonialistischen Denkens sowie kolonialer Praktiken in Europa und in postkolonialen Gebieten kritisch reflektieren und ihnen Widerstand leisten kann.

Lecture-performance by Slavs and Tatars
I Utter Other by Slavs and Tatars | 11.06.2023 | 15h00

What does it mean for one East to look to another East? Can the romanticised romanticise? This lecture-performance, I Utter Other, will look at the curious case of Slavic Orientalism in the Russian Empire and early USSR, from Polish people in the service of the Tsar to Persian Presbyterians. This study of the East in the East complicates notions of identity politics and knowledge in the service of power, offering a crucial counterpoint, if not antecedent, to Edward Said’s Orientalism (1978) – a postcolonial critique some sixty years avant la lettre. Slavs and Tatars is an internationally renowned art collective devoted to an area East of the former Berlin Wall and West of the Great Wall of China known as Eurasia. Since its inception in 2006, the collective has shown a keen grasp of polemical issues within society, clearing new paths for contemporary discourse via a wholly idiosyncratic form of knowledge production: including popular culture, spiritual and esoteric traditions, oral histories, modern myths, as well as scholarly research. Their work has been the subject of solo exhibitions at institution across the globe, including the Vienna Secession; MoMA, New York; Salt, Istanbul; Albertinum Dresden, amongst others. The collective’s practice revolves around three core activities: exhibitions, publications, and lecture-performances.

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Bewertungen & Berichte Colonialism in camouflage

Ausstellung

Deep Deep Down

Präsentation der Sammlung

Die meisten Sammlungen zeigen nur einen kleinen Teil ihrer Bestände. Viele der Kunstwerke werden, wenn überhaupt, nur selten ans Licht geholt. Aber diese Katakomben sind keine Katastrophe. Sie sind meist schlicht ganz normal. Dies gilt für Sammlungen, die nur bei wenigen, besonderen Anlässen ausgestellt werden.

Man kann nun versuchen, diese Ausnahmen öfter stattfinden zu lassen, gewisse Stücke aus den Tiefen hervorzuholen, sie ans Licht zu bringen und sie so gut wie möglich zu präsentieren. Aber was wäre, wenn man stattdessen die Sammlung in ihrer eigentlichen Form zeigen würde? Wenn man nicht so sehr ihre Existenz im Verborgenen bedauern würde, als diese materiell, greifbar, sichtbar, verstehbar zu machen? Und sensationell, also spürbar, im wahrsten Sinn des Wortes.

Ziel soll es sein, diese verrückte, spektakuläre, luxuriöse und einschüchternde Erfindung der europäischen Moderne, die wir eine öffentliche Sammlung nennen, in etwas Erfahrbares zu verwandeln. Und dabei über die ausgewählten Spitzen eines immer größer werdenden Eisbergs hinausgehen. Um der Sammlung als Ganzer die Ehre zu erweisen, muss man vor allem auf die im Dunkeln liegenden Bereiche blicken, statt nur die Qualität einzelner Werke hervorzuheben. Das Kriterium muss die Quantität sein, und nicht so sehr thematische oder formale Fragestellungen.

Kurz: wir entschieden uns, so viele Werke aus der Sammlung zu zeigen, wie das überhaupt möglich war. Wie Sie sich vorstellen können, stießen wir auf einige Hindernisse – an denen wir jetzt eifrig arbeiten. Vernissage Ende Juni.

Shirana Shahbazi (1974, Teheran) studierte zunächst Fotografie an der Fachhochschule Dortmund, dann an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich. Ihre Arbeit wurde in zahlreichen Institutionen in Einzelausstellungen gezeigt, wie im Kunsthaus Hamburg (2018); Instituto Svizzero, Mailand (2018); Museum Fotogalleriet, Oslo (2017); KINDL, Berlin (2017) und Kunsthalle Bern (2014). Im Jahr 2005 nahm sie an der 51.Biennale in Venedig teil. Ihre Werke sind Teil der Sammlungen der Tate Modern, London; Centre Pompidou, Paris; Guggenheim Museum, New York; MoMA, New York und Migros Museum, Zürich und anderer. 2019 war sie Preisträgerin des Meret- Opppenheim-Preises. Sie lebt und arbeitet in Zürich.

Tirdad Zolghadr (1973, Iran) ist unabhängiger Kurator, Kunstkritiker und Schriftsteller. Seine Beiträge werden regelmäßig in den Zeitschriften Frieze und Cabinet veröffentlicht. Er ist Autor von Romanen und Essais wie Traction (2016) oder, gemeinsam mit Nav Haq, Lapdogs of the Bourgeoisie – Class Hegemony in Contemporary Art (2010). 2005 war er Ko-Kurator der Biennalen von Taipei und Sharjah. 2009 wurde er zum Kommissar des Pavillons der Vereinigten Arabischen Emirate auf der Biennale von Venedig ernannt. Von 2016 bis 2020 war er assoziierter Kurator im KW Institute for Contemporary Art in Berlin. Seit 2017 ist er künstlerischer Leiter der Sommerakademie Paul Klee in Bern. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Kuratoren: Shirana Shahbazi und Tirdad Zolghadr
In Zusammenarbeit mit: Manuel Krebs
Medienpartner: Luxemburger Wort

Die Ausstellung wird koordiniert von Marie-Noëlle Farcy, assisiert von Vanessa Lecomte

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Performance

Ari Benjamin Meyers

Performance Weekend

Der amerikanische Künstler und Komponist Ari Benjamin Meyers bekam den Auftrag, eine neue Performance für einen unüblichen Veranstaltungsort zu entwickeln, den ehemaligen Sitz des Europäischen Parlaments (1973-1980), der heute Teil des European Convention Centre of Luxembourg ist. In diesem symbolträchtigen Gebäude, das ursprünglich für Debatten und Entscheidungsfindungen gebaut wurde, setzt sich Meyers in seiner intimen und doch intensiven Performance mit den Codes von Macht und Kontrolle auseinander. Ausgehend vom Phänomen des Wetters untersucht die Arbeit die Vorhersagbarkeit (oder deren Fehlen) und das unstillbare menschliche Bedürfnis nach Prognosen, Fortschritt und Herrschaft über unseren Planeten. Die Performance reflektiert die Klimakrise sowie die zunehmend dramatische und irrationale Beziehung zwischen Mensch und Natur, zwischen dem Menschen und seiner Zukunft auf dem Planeten. Sie verwebt eine Vielzahl historischer Fakten und legt ihre oft verborgenen Verbindungen offen, wobei die wahre Geschichte von David Buckel im Mittelpunkt steht, einem amerikanischen Anwalt, der 2018 in New York aus Protest gegen die fossile Brennstoffindustrie Selbstmord durch Feuer beging. Forecast (LX23) ist für zwei E-Gitarren, E-Bass und Performer besetzt. Obwohl die konzentrierte Aufführung nur eine Stunde dauert, stellt sie große körperliche und geistige Anforderungen an die Interpreten, die in Echtzeit versuchen, durch Meyers’ komplizierte und dichte Konstruktion aus Musik und Text zu steuern.

Meyers’ Werke erforschen Strukturen und Prozesse, die das performative, soziale und ephemere Wesen von Musik und Musikmachen neu definieren. Seine Kompositionen, Installationen, Ausstellungen und Performances stellen die Beziehung zwischen Künstler und Publikum, wie auch zwischen Performance und Wirklichkeit in Frage, wobei er die Kontexte und Strukturen der Musik mit denen der bildenden Kunst vermischt und verwischt. In jüngerer Zeit konzentrierte sich seine Arbeit auf die öffentliche und zivilgesellschaftliche Sphäre und umfasst groß angelegte gemeinschaftliche Rituale und sogar die Gründung völlig neuer Orchester in so unterschiedlichen Städten wie das deutsche Bitterfeld (als Teil des Festival Osten) oder Philadelphia, in den USA (als Teil seines groß angelegten performativen öffentlichen Kunstprojekts Rehearsing Philadelphia).

Forecast (LX23) basiert auf Material, das zunächst in anderer Form für die Berliner Volksbühne entwickelt, aber aufgrund der Pandemie nie öffentlich präsentiert wurde.

Dieses Projekt wurde durch die Unterstützung des European Convention Center Luxembourg ermöglicht.

Biografie

Ari Benjamin Meyers (1972, USA) wurde an der Juilliard School, an der Yale University und am Peabody Institute zum Komponisten und Dirigenten ausgebildet. Er präsentierte seine Arbeit an zahlreichen internationalen Veranstaltungsorten und Festivals, darunter Unlimited Night bei Art Basel (2022); Hamburger Kunsthalle (2022); Museum Abteiberg, Mönchengladbach (2022); Musée d’art et d’histoire Paul Eluard, Saint-Denis (2022); Bundeskunsthalle Bonn (2022); TheaterTreffen, Berlin (2022); MAAT, Lissabon (2021); Beaufort Triennial (2021); Urbane Künste Ruhr (2021); Blitz Club, München (2020); Neues Museum Nürnberg (2020); Schering Stiftung, Berlin (2020); MCA Santa Barbara (2019); Kunstverein Kassel (2019); OGR Turin (2019); VAC Foundation, Moskau (2019); Frac Franche-Comté (2019); Pinault Collection, Punta della Dogana, Venedig (2019); Liverpool Biennial (2018); NowyTeatr, Warschau (2018); Public Art München (2018); Witte de With, Rotterdam (2018); Sonic Somatic Festival, Florenz (2018); Biennale de Lyon (2017); Spring Workshop, Hong Kong (2017); Lenbachhaus, München (2017); Hamburger Bahnhof, Berlin (2016). Meyers hatte zahlreiche künstlerische Zusammenarbeiten und realisierte gemeinschaftliche Projekte mit Künstlern wie Tino Sehgal, Anri Sala und Dominique Gonzalez-Foerster, wie auch mit Bands wie The Residents, Chicks on Speed, und Einstürzende Neubauten. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Kuratorin: Joel Valabrega

Forecast (LX23) wurde von Ari Benjamin Meyers konzipiert und von Mudam Luxembourg – Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean und dem Kunstmuseum Liechtenstein koproduziert.

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Ausstellung

Dayanita Singh

Dancing with my Camera

Dayanita Singh (1961, Neu-Delhi) entwickelt seit vier Jahrzehnten ein genreübergreifendes Werk, in dem sie die Grenzen des Mediums Fotografie auslotet. Dancing with my Camera ist die umfangreichste Ausstellung, die der indischen Künstlerin bisher gewidmet wurde. Sie lässt ihr gesamtes Werk Revue passieren, von ihrem ersten Fotoprojekt über die Klangwelt des indischen Perkussionisten Zakir Hussain (1951, Bombay) bis hin zu jüngeren Arbeiten wie Let’s See (2021), die auf der Form des Foto-Kontaktbogens beruht. Die Ausstellung zeugt vom formalen Erfindungsreichtum, die Singhs Arbeit auszeichnet, und spiegelt ihre singuläre Sichtweise auf Themen wie Archive, Musik, Tanz, Architektur, Tod, Geschlecht oder Freundschaft.

Sing begreift Fotografie keineswegs als unbewegliches Bild, sondern als „Materie“ – als Ausgangspunkt, der dem „Wo“ und „Wann“ der Aufnahme weniger Bedeutung zumisst als dem Eindruck, den sie im Zusammenspiel mit anderen Bildern in der Erfahrung des Betrachters im Hier und Jetzt hinterlässt. Anhand eines einzigartigen Editingprozesses, bei dem der Intuition eine große Bedeutung zukommt, wählt die Künstlerin Bilder aus ihren Archiven aus, die sie anschließend miteinander verbindet, kombiniert und neu interpretiert. Dabei entstehen mobile Assemblagen in denen sie unterschiedliche Epochen, Orte, Personen, Architekturen, Motive und Objekte ineinanderfließen lässt. Singh ist vor allem bekannt für ihre Künstlerbücher, die einen wesentlichen Teil ihres Schaffens ausmachen und sich als eigenständige Ausstellungsräume verstehen. In ihnen experimentiert die Künstlerin mit unterschiedlichen fotografischen Präsentationsformen, geleitet von der Idee, dass Bücher es vermögen, über Zeit und Raum hinweg zu zirkulieren und eine privilegierte, intime Beziehung mit dem Leser zu knüpfen.

Seit den frühen 2010er Jahren arrangiert Singh ihre Bilder innerhalb von modularen Holzstrukturen, die sie als „Fotoarchitekturen“ bezeichnet. Dieses Verfahren ermöglichte es ihr, eine eigenständige fotografische Praxis zu entwickeln, die auf dem Prinzip der Montage basiert und die narrativen Möglichkeiten ausschöpft, die sich aus der Gegenüberstellung von Bildern ergeben. Dies hat insbesondere zur Entstehung einer Reihe von „Museen“ wie dem File Museum (2012), dem Museum of Chance (2013) oder dem Museum of Tanpura (2021) geführt, die sich in unterschiedlichen Zusammenstellungen anordnen lassen und einen schnellen Wechsel der bildlichen und räumlichen Konstellationen ermöglichen. Diese Arbeiten, in denen die Funktionsprinzipien der Ausstellung und des Archivs zusammenfallen, laden d n Betrachter ein, sich frei um sie herum zu bewegen – zu „tanzen“ –, um die Bilder zu erfahren.

Biografie
Dayanita Singh (1961, Neu-Delhi) hatte Einzelausstellungen im Minneapolis Institute of Art (2021), im Tokyo Photographic Art Museum (2017), in der Tate Modern in London (2017), im Dr. Bhau Daji Lad Museum in Bombay (2016), in der Fondazione MAST in Bologna (2016), im Kiran Nadar Museum of Art in Delhi (2015), am Art Institute of Chicago (2014) und in der Hayward Gallery, Southbank Centre in London (2013). 2022 erhielt sie den Hasselblad Award, 2018 den International Center of Photography Infinity Award. Ihre Werke befinden sich in den Sammlungen von bedeutenden Institutionen wie dem Centre Pompidou in Paris, der K21 – Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, dem Moderna Museet in Stockholm und dem SFMOMA in San Francisco. Sie lebt und arbeitet in Delhi.

Im Rahmen der: 9. Ausgabe des Europäischen Monats der Fotografie Luxemburg

Kuratorin: Stephanie Rosenthal
Kurator für die Präsentation im Mudam: Christophe Gallois, assistiert von Clémentine Proby

Zur Ausstellung erscheint im Hatje Cantz Verlag ein Katalog in einer deutschen und einer englischen Fassung.

Die Ausstellung Dayanita Singh. Dancing with my Camera wurde vom Gropius Bau, Berlin organisiert, in Zusammenarbeit mit dem Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, dem Museum VILLA STUCK, München und dem Museum Serralves, Porto. In Luxemburg wird sie anlässlich der 9. Ausgabe des Europäischen Monats der Fotografie gezeigt.

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Ausstellung

Michel Majerus

SINNMASCHINE

In der kurzen Dauer seiner außerordentlich produktiven Karriere gelang es Michel Majerus (1967, Esch-sur-Alzette - 2002, Niederanven), den Geist seiner Zeit, jener durch einen sich global ausbreitenden Konsum und von einer zunehmend digitaler Technologie geprägten Jahrzehnte zu erfassen. Seine großformatigen Gemälde und Installationen zeichnen sich durch ein collageartiges Sampling von Versatzstücken aus, die er aus einem äußerst heterogenen Fundus von Bildern und Texten aus der Kunstgeschichte, von Videospielen, aus der Werbung oder der elektronischen Musik schöpft und mit dem er auf den verrückten Hunger nach Bildern und Informationen in der Zeit des die Gesellschaft durchdringenden noch jungen Internets antwortet. In seiner Arbeit überschritt Majerus die gewohnten Regeln der Malerei und schuf unverwechselbare Interpretationen der Popkultur der 90er und der frühen 2000er Jahre, deren Relevanz bis heute nicht nachgelassen hat.

Majerus’ malerische Installationen untersuchten meist die wachsende Bedeutung des Digitalen. Sie erlaubten den Besuchern, sie zu betreten, was ihnen auf immersive Weise eine körperliche Erfahrung dieser Zunahme des Visuellen vermittelte. SINNMASCHINE (1997), die als Teil der Ausstellung im Grand Hall des Mudam steht, gehört zu diesen Arbeiten. In Anspielung auf das Album The Man-Machine (1978) der deutschen Elektropop-Band Kraftwerk ist ihr Boden als Dancefloor gestaltet, von dem die Schritte der Besucher widerhallen. Indem es auf spielerische Weise das Vokabular aus Unterhaltung, Werbung und Nachrichten vermengt, verweist dieses Kunstwerk auf die Gleichförmigkeit des Geschmacks in einer vom globalisierten Kapitalismus geprägten Gesellschaft. Majerus arbeitete mit dem Bilderfundus aus dem Internet, als das Informationszeitalter noch in seinen Kinderschuhen steckte.

Zusätzlich zu SINNMASCHINE präsentiert die Ausstellung noch einige weitere Gemälde von Majerus. Doch statt einen retrospektiven Überblick geben zu wollen, konzentriert sich die Ausstellung auf Majerus’ Arbeitsmethoden, indem erstmalig Archivdokumente aus dem Nachlass von Michel Majerus gezeigt werden. Durch seine Notizbücher, seine Bücher und durch Videoaufnahmen bekommt man eine Ahnung von der faszinierenden Art und Weise, in der Majerus der Welt, in der sein Leben stattfand, Sinn gab – und auf sprichwörtliche Weise eine „Sinnmaschine“ konstruierte. Als aufmerksamer Beobachter der ihn umgebenden Welt, also der Szene einer sich neu entwickelnden globalen digitalen Bildsprache, hielt er seine Gedanken und Eindrücke fest in den Zeichnungen und Texten in seinen Notizbüchern. Die Bücher seiner Bibliothek und seine Videoaufnahmen in VHS, die in der Ausstellung zu sehen sind, führen uns ein in die Welt des Künstlers und erlauben einen verstehenden Zugang zu seinen vielseitigen Interessen wie auch zu den Dingen, die ihn inspirierten und aus denen einige seiner bedeutendsten Werke, wie die SINNMASCHINE, hervorgingen.

Biografie
Michel Majerus (1967, Esch-sur-Alzette - 2002, Niederanven) studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, bevor er nach Berlin zog, wo er, mit Ausnahme eines einjährigen Aufenthaltes in Los Angeles, bis zu seinem frühen Tod durch einen Flugzeugabsturz im Jahr 2002 lebte und arbeitete. Sein Werk wird in Einzelausstellungen im KW Institute of Contemporary Art, Berlin, im Hamburger Kunstverein und im Neuen Berliner Kunstverein gezeigt werden, neben dreizehn weiteren Museen, die Werke von Majerus aus ihrer Sammlung zeigen werden im Rahmen von Michel Majerus 2022, einer in Deutschland stattfindenden Ausstellungsreihe zu seinem Gedenken. Frühere Einzelausstellungen fanden im Kunstmuseum Stuttgart (2011), im Mudam Luxembourg (2006), im Stedelijk Museum, Amsterdam (2005), im Kunsthaus Graz (2005), in den Deichtorhallen Hamburg (2005), in der T te Liverpool (2004) im Hamburger Bahnhof, Berlin (2003) und in der Kunsthalle Basel (1996) statt.

Kuratorin: Bettina Steinbrügge, assistiert von Clémentine Proby

Medienpartner: Luxemburger Wort

Diese Ausstellung ist das letzte Kapitel eines der Arbeit von Michel Majerus gewidmeten Programms. Es begann im November 2022 mit dem Symposium what looks good today may not look good tomorrow: The Legacy of Michel Majerus, dessen Beiträge in einer zur Eröffnung der Ausstellung herausgegebenen Publikation erscheinen werden.

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Ausstellung

Peter Halley

Conduits: Paintings from the 1980s

Angeregt von dem Gemälde Yesterday, Today, Tomorrow (1987) aus der Mudam Sammlung konzentriert sich diese umfassende monografische Ausstellung auf die ersten zehn Jahre in der künstlerischen Laufbahn von Peter Halley, einer Zeit des intensiven Schaffens, in der er seine malerische Praxis entwickelte und zahlreiche kritische Texte verfasste. Mit dreißig bedeutenden Werken aus öffentlichen und privaten Sammlungen sowie einem Ensemble aus Zeichnungen, Skizzen und Notizen wird diese Ausstellung die Entwicklung der Bildsprache, für die der Künstler bekannt ist, sowie ihre geistesgeschichtlichen Wurzeln aufzeigen.

Nachdem er in den späten 1970er Jahren sein Studium in Yale und New Orleans abgeschlossen hatte, kehrte Peter Halley 1980 nach New York zurück und ließ sich im East Village in Manhattan nieder. Im selben Jahr malte er seine ersten Bilder des Eingesperrtseins, in denen er in der Bildsprache der geometrischen Abstraktion auf die Bürokratisierung der Umwelt reagierte. Halley stellte auf radikale Weise die symbolischen Bedeutungen der Moderne in Frage und dekonstruierte die Formensprache der Abstraktion und eine ihrer bedeutungsvollsten Formen, das Quadrat. Die Abstraktion wurde hierbei nicht mehr als utopischer Ausgangspunkt der Befreiung verstanden, sondern als dystopisches Symbol für die Regulierung der Umwelt und des sozialen Raums wie auch im Hinblick auf den Einfluss, den die Technologie auf das Leben heute hat.

Halleys Arbeiten entstanden in der Frühzeit der Internetära, in einer Zeit der immer massenhafteren Verbreitung von privaten Computern. Dabei entwickelte er in seinen Bildern ein System geometrischer Icons, die er als „Gefängnis“, „Zellen“ und „Leitungen“ beschrieb, und mit denen er Themen wie Abgeschlossenheit, Isolation und Verbindung behandelte. Indem er mit unkonventionellen Materialien arbeitete, wie mit Roll-A-Tex, einem Farbadditiv, mit dem man beim Auftrag eine Oberflächentextur erhält, oder den fluoreszierenden Farben von Day-Glo, verwies er auf die zunehmende Mechanisierung der handwerklichen Arbeit und des Know-Hows wie auch auf die überall vorkommende Technologie in unserer postmodernen Umwelt. In seinem Essay Geometry and the Social aus dem Jahr 1990 machte er sich Gedanken über diese grundlegende Phase seiner Arbeit und schrieb:

Ich wollte den Blick auf diese geometrisierte, rationalisierte und quantifizierte Welt lenken. Ich sah darin eine Welt, die beherrscht wurde von Effizienz, von der Reglementierung der Mobilität, von Bürokratien, im Unternehmen, der Regierung oder an der Universität… Geometrie ist auch die Sprache der Klasse der Manager und anderer Professionellen. Sie ist die Sprache der Unternehmen und der Ablaufdiagramme, sie ist die Sprache der Stadtplanung und des Marketings.

Biografie
Peter Halley (1953, New York) hatte bedeutende Einzelausstellungen in folgenden Einrichtungen: Dallas Contemporary (2021); Schirn Kunsthalle, Frankfurt (2016); Musée d’Art Moderne Saint- Etienne Métropole (2014); Kitakyushu Municipal Museum of Art, Japan; Folkwang Museum, Essen (1998); Museum of Modern Art, New York (1997); Dallas Museum of Art (1995); Des Moines Art Center (1992); CAPC – Musée d‘Art Contemporain de Bordeaux; Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid; Stedelijk Museum, Amsterdam (1991); Museum Haus Esters, Krefeld, sowie im Institute of Contemporary Art, London (1989). Seine Arbeiten finden sich in zahlreichen öffentlichen Sammlungen, wie im Museum of Modern Art, New York ; Stedelijk Museum, Amsterdam ; Tate, London und Centre Pompidou, Paris. Er lebt und arbeitet in New York.

Kuratorin: Michelle Cotton, assistiert von Sarah Beaumont

Mit der Unterstützung unserer Ausstellungspartner:
Banque Degroof Petercam Luxembourg
Cargolux

Die Ausstellung begleitet ein umfassend illustrierter Katalog mit einem ausführlichen Interview mit dem Künstler, einem Beitrag der Kuratorin und zwei neue Texte von Tim Griffin und Paul Pieroni.

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Ausstellung

Tourmaline. Pleasure and Pollinator

Präsentation der Sammlung

Das Mudam Luxembourg präsentiert neuere Arbeiten der Künstlerin Tourmaline, Preisträgerin des Baloise Art Prize 2022. Es handelt sich dabei um die erste Solo-Präsentation von Tourmalines Werk in einem europäischen Museum: Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das digitale Video Pollinator, das die Baloise Group dem Museum schenkte.

Tourmaline ist Künstlerin, Autorin und eine Transgender-Aktivistin, die hauptsächlich mit Video und Fotografie arbeitet, um aufwändig inszenierte Szenen festzuhalten, mit denen sie Persönlichkeiten aus der LGBTQI+-Bewegung und der Queer-Culture die Ehre erweist. Ihre Arbeit bevorzugt eine feierliche Perspektive in dem Versuch, sich eine alternative Geschichte für schwarze Transgender- Gemeinschaften vorzustellen, wobei sie in ihren Videos oft spekulative Fiktion einsetzt. Die Arbeit der Künstlerin ist von Saidiya Hartmans Konzept der „critical fabulation“ beeinflusst, dass Fiktion und Spekulation bevorzugt, wenn es darum geht, marginalisierte Geschichten (neu) zu schreiben, die in den offiziellen historischen Quellen ausgelöscht oder falsch wiedergegeben worden sind.

In Verbindung mit Archivmaterial, wie in der Arbeit von Tourmaline, haben diese narrativen Werkzeuge das politische Potenzial des Empowerments. Die Künstlerin verwendet in ihrer Arbeit diese narrativen Werkzeuge mit ihrem politischen Potenzial dazu, einer vorgestellten Genealogie schwarzer, queerer Persönlichkeiten nachzuspüren, in die auch Tourmaline selbst eingeordnet werden kann.

Pollinator (2022) verwendet Aufnahmen von Tourmaline, die in Kostümen des frühen 20. Jahrhunderts gekleidet durch den Botanischen Garten in Brooklyn und durch die Edwardianischen Räume im Brooklyn Museum schreitet. Sie werden unterbrochen von Archivaufnahmen von Marsha P. Johnson, einer Aktivistin und Performerin, die half, die Street Transvestite Action Revolutionaries (STAR) zu gründen und an der Stonewall-Revolte von 1969 teilgenommen hatte. Während Tourmaline durch die Gärten geht und über die Pflanzen streift, wird sie zum „Pollenspender“ (pollinator), indem sie Pollen auf ihrer Kleidung trägt. Diese sinnlichen Szenen werden von anderen, von Tourmaline selbst aufgenommenen Szenen unterbrochen, die ihren singenden, lachenden und eine Zigarette rauchenden Vater zeigen, sowie auch von gefundenem Filmmaterial mit Interviews mit Menschen, die Johnson kannten. Eine dieser Personen hält ein lächelndes Abbild von ihr in der Hand. Diese Montage erinnert auf freudvolle Weise daran, dass Johnson Menschen in New York, die Gender-Normen nicht entsprachen oder transsexuell waren, fördernd und nährend zur Seite stand: so war sie also in übertragenem Sinn eine „Pollenspenderin“. Während sie queeren Schmerz evoziert, bevorzugt Tourmaline in ihrer Arbeit eine feierliche Perspektive, um sich auf diese Weise eine alternative Geschichte und Zukunft für schwarze Transgender-Gemeinschaften vorzustellen – dieser Ansatz erinnert an das Konzept des sogenannten ‚Freedom Dreaming‘ des Historikers Robin D.G. Kelley.

Biografie
Tourmaline (1983, Roxbury, Massachusetts) ist eine der beiden Preisträgerinnen des Baloise Art Prize 2022. Die Arbeiten von Tourmaline wurden in bedeutenden Gruppenausstellungen gezeigt, wie Mountain/Time im Aspen Art Museum (2022), The Slipstream: Reflection, Resilience, and Resistance in the Art of Our Time im Bronx Museum of the Arts, New York (2021) und Critical Fabulations im MoMA, New York (2021). Ihre Videoinstallation Mary III of Fame (2022) wird aktuell auf der 59. Biennale von Venedig (2022) gezeigt. Tourmalines Arbeiten sind Teil bedeutender öffentlicher und privater Sammlungen, wie im Brooklyn Museum, New York, im Los Angeles County Museum of Art, im Metropolitan Museum of Art, New York, im MoMA, New York, in der National Gallery of Victoria, Melbourne und in der Tate Modern in London.

Kuratorin: Marie-Noëlle Farcy, assistiert von Line Ajan

Baloise Art Prize 2022
Der Baloise Art Prize wird in jedem Jahr an zwei Künstler der Abteilung Statements auf der Kunstmesse Art Basel vergeben. Dieser 1999 gegründete Preis zeichnet Nachwuchskünstler aus und finanziert die Schenkung eines oder mehrerer ihrer Werke an die beiden Partnermuseen. Seit 2015 ist das Mudam eines dieser beiden.

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Ausstellung

Mudam Sammlung

Die bedeutendste Sammlung für Gegenwartskunst in Luxemburg

Inhaltlich wie konzeptuell konsequent international, umfasst sie beinahe 700 Werke aller Medien von Künstlern aus Luxemburg und der ganzen Welt.

Dabei besteht ein kleiner Teil der Sammlung aus Mode- und Designobjekten. Über 54 Werke in der Sammlung waren Auftragsarbeiten für das Mudam und entstanden unter Berücksichtigung seiner spezifischen architektonischen Gegebenheiten. Eckdaten für den Sammlungsaufbau waren die ersten Erwerbungen in den 1990er-Jahren, die Gründung des Museums 1998 und seine Eröffnung 2006. Wenngleich die 1960er-Jahre als historischer Bezugspunkt für die Gegenwartskunst gelten, datiert die Mehrzahl der Werke in der Sammlung aus den Jahren 1989 bis heute. Eine Ausnahme bildet das Möbelensemble für das Paimio-Sanatorium, welches zwischen 1931 und 1933 von dem Architekten Alvar Aalto entworfen und 2002 durch das Mudam erworben wurde.

Dabei besteht ein kleiner Teil der Sammlung aus Mode- und Designobjekten. Über 54 Werke in der Sammlung waren Auftragsarbeiten für das Mudam und entstanden unter Berücksichtigung seiner spezifischen architektonischen Gegebenheiten. Eckdaten für den Sammlungsaufbau waren die ersten Erwerbungen in den 1990er-Jahren, die Gründung des Museums 1998 und seine Eröffnung 2006. Wenngleich die 1960er-Jahre als historischer Bezugspunkt für die Gegenwartskunst gelten, datiert die Mehrzahl der Werke in der Sammlung aus den Jahren 1989 bis heute. Eine Ausnahme bildet das Möbelensemble für das Paimio-Sanatorium, welches zwischen 1931 und 1933 von dem Architekten Alvar Aalto entworfen und 2002 durch das Mudam erworben wurde.

Nancy Spector (Artistic director – Chief Curator des Solomon R. Guggenheim Foundation in New York), Daniel Birnbaum (Direktor des Acute Art in London) und Adam Szymczyk (künstlerischer Leiter der Documenta 14) sind Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Mudam Sammlung bis 2020, zusätzlich zu Paul die Felice, der dort den Verwaltungsrat vertritt. Das Komitee wird geleitet von Suzanne Cotter, der Direktorin des Mudam.

Werke der Sammlung die aktuell im Mudam ausgestellt sind

Stephan Balkenhol, Portaits de SS.AA.RR. Le Grand-Duc Jean et La Grande-Duchesse Joséphine-Charlotte
Ronan & Erwan Bouroullec, Mudam Café
Thomas Hirschhorn. Flugplatz Welt/World Airport
Suki Seokyeong Kang
Michel Paysant, Nano-portraits de SS.AA.RR. le Grand-Duc Henri et la Grande-Duchesse Maria Teresa
Recent Donations and Long-Term Loans
Martin Szekely, Lobby
Bert Theis, Drifters
Su-Mei Tse, Many Spoken Words
Worlds in Motion
Werke der Sammlung die aktuell im Park Dräi Eechelen ausgestellt sind

Maria Anwander, The Present
Nairy Baghramian, Beliebte Stellen/Privileged Points
Andrea Blum, gardens + fountains + summer café
Fernando Sánchez Castillo, Bird Feeder
David Dubois, Chênavélos & Bancs-terre
Ian Hamilton Finlay, HUIUS SECULI CONSTANTIA ATQUE ORDO INCONSTANTIA POST ERITATIS A ST.J

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3 Ausstellung

Enfin seules

Fotografien aus dem Archive of Modern Conflict

Enfin seules (Endlich allein) präsentiert eine Auswahl von über zweihundert Bildern aus dem Archive of Modern Conflict. Dieses 1992 in London gegründete Archiv beschreibt sich selbst als „Aufbewahrungsort für die vergessenen und verborgenen Geschichten, die versteckt in seinem fotografischen Fundus liegen.“ Von seinem ursprünglichen Fokus auf die Geschichte von Konflikten erweiterte es sich in etwas, das mehr einem Laboratorium ähnelt als einem herkömmlichen Archiv. Heute gehört es zu den größten Fotosammlungen der Welt mit über acht Millionen Bildern, mit Veröffentlichungen und Ausstellungen zu den unterschiedlichsten Themen.

Mit Fotografien aus allen Kontinenten und einem zeitlichen Umfang, der von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre reicht, bietet Enfin seules einen neuen Blick auf die Welt der Pflanzen in all ihrer Vielfalt und individuellen Besonderheit. Die ausgestellten Fotos spiegeln die Vielseitigkeit der Sammlung und präsentieren die Vorstellung einer Welt, in der alle Tiere von der Erde verschwunden sind.

Enfin seules ist eine immersive Ausstellung, die sich um einen zentralen, höhlenartigen Raum herum entwickelt. Die Wände der Ausstellung sind mit stark vergrößerten Fotos aus dem Archiv tapeziert. Aus Bildern von Blumen, Pilzen, Baumstämmen, Farnen, Tropfsteinen und Nordlichtern entsteht ein Panorama von Pflanzen, Felsen und Lichtern, welches den Hintergrund bildet für die Auswahl historischer und neuerer Abzüge. So stehen Werke bekannter Künstler und Fotografen neben Fotos von Botanikern, Astronomen, Mathematikern und anderen Wissenschaftlern wie auch neben solchen von begeisterten Laien und Unbekannten, die eine Zeitspanne von mehreren Generationen umfassen und zahlreiche fotografische Techniken und Prozesse repräsentieren.

The Archive of Modern Conflict hatte Ausstellungen bei: PHotoESPAÑA, Madrid (2018); Les Rencontres d’Arles (2018 und 2017); in der Tate Modern, der Hayward Gallery, London (2014), dem Museum of Contemporary Art Toronto (2013) und bei Paris Photo (2012). Ihr preisgekrönter Verlag AMC Books veröffentlichte bereits über 70 Bücher und unterhält auch eine Zeitschrift: AMC2.

Der Europäische Monat der Fotografie (EMOP) ist ein Netzwerk einzelner Fotofestivals, die alle zwei Jahre in Berlin, Lissabon, Luxemburg, Paris und Wien stattfinden. In diesem Zusammenschluss werden Partnerschaften der internationalen Fotoszene gestärkt, der Austausch gefördert und junge Künstler unterstützt. Der Europäische Monat der Fotografie in Luxemburg wird organisiert von Café-Crème asbl.

Mit Fotografien von:
Anna Atkins (1799, Tonbridge – 1871, Halstead), Paul Marcellin Berthier (1822, Paris – 1912, Paris), Brassaï (1899, Brașov – 1984, Beaulieu-sur-Mer), Adolphe Braun (1812, Besançon – 1877, Dornach), Fred Payne Clatworthy (1875, Dayton – 1953, Estes Park), Thomas Joshua Cooper (1946, San Francisco), William Craven (1809, London – 1866, Scarborough), Maxim Petrowitch Dmitriew (1858, Powalischino – 1948; Nischni Novgorod), Henry John Elwes (1846, Cheltenham – 1922, Cheltenham), Dmitri Ermakov (1845, Tiflis –1916, Tiflis), Amelia Elizabeth Gimingham (1833, London – 1918, Axbridge), Fay Godwin (1931, Berlin – 2005, Hastings), Conrad Theodore Green (1863, Kirkburton – 1940, Birkenhead), Petr Helbich (1929, Prag), John Karl Hillers (1843, Hannover – 1925, Washington D.C.), Frederick Hollyer (1838, London – 1933, Blewbury), Bertha Jaques (1863, Covington – 1941, Chicago), Edward Dukinfield Jones (1848, Derby – 1938, Los Angeles), August Kotzsch (1836, Dresden – 1910, Dresden), Axel Lindahl (1841, Mariestad – 1907, Södertälje), Lee Miller (1907, Poughkeepsie – 1977, Chiddingly), Paul-Émile Miot (1827, Trinidad – 1900, Paris), Charles Nègre (1820, Grasse – 1880, Grasse), Ferdinand Quénisset (1872, Paris – 1951, Juvisy-sur-Orge), Willy Ronis (1910, Paris – 2009, Paris), Jaroslav Rössler (1902, Smilov – 1990, Prag), José María Sert (1874, Barcelona – 1945, Barcelona), Carlo Baldassare Simelli (1811, Stroncone – nach 1877), Fredrick Carl Størmer (1874, Skien – 1957, Oslo), Josef Sudek (1896, Kolín – 1976, Prag), Graham Sutherland (1903, London – 1980, London), Eugen Wiškovský (1888, Dvůr Králové nad Labem – 1964, Prag) und Shikanosuke Yagaki (1897, Kyoto – 1966).

Ausstellungskonzept: Timothy Prus (Archive of Modern Conflict)

Kuratoren:
Timothy Prus
Assistiert von Ed Jones, Luce Lebart, Giulia Shah und Michelle Wilson
Michelle Cotton
Assistiert von Sarah Beaumont und Christophe Gallois

Ausstellungsdesign: Polaris Architects

Die Ausstellung wurde vom Archive of Modern Conflict für das Mudam konzipiert, im Rahmen des Europäischen Monats für Fotografie (EMOP).

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Bewertungen & Berichte Enfin seules

19.05.21, 23:32, KP Enfin seules heiß endlich allein

Die älteste Künstlerin dieser Ausstellung wurde 1799 geboren. Das ist insofern etwas Besonderes, weil es um Fotografie geht und die Fotografie erst um 1820 erfunden wurde. Enfin seules heiß endlich allein und ist der Name der Ausstellung mit Werken des Archive of Modern Conflict. Diese Archiev, dass sich zunehmend selbst zu einem Laboratorium rund um die Fotografie entwickelt, versteht sich selbst als “Aufbewahrungsort für die vergessenen und verborgenen Geschichten, die versteckt in seinem fotografischen Fundus liegen.” Und da liegt einiges wie diese Ausstellung im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie (EMOP) im Mudam Luxembourg Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean in Luxemburg stattfindet.

19.05.21, 23:32, KP Enfin seules heiß endlich allein

Die älteste Künstlerin dieser Ausstellung wurde 1799 geboren. Das ist insofern etwas Besonderes, weil es um Fotografie geht und die Fotografie erst um 1820 erfunden wurde. Enfin seules heiß endlich allein und ist der Name der Ausstellung mit Werken des Archive of Modern Conflict. Diese Archiev, dass sich zunehmend selbst zu einem Laboratorium rund um die Fotografie entwickelt, versteht sich selbst als “Aufbewahrungsort für die vergessenen und verborgenen Geschichten, die versteckt in seinem fotografischen Fundus liegen.” Und da liegt einiges wie diese Ausstellung im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie (EMOP) im Mudam Luxembourg Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean in Luxemburg stattfindet.

19.05.21, 23:32, KP Enfin seules heiß endlich allein

Die älteste Künstlerin dieser Ausstellung wurde 1799 geboren. Das ist insofern etwas Besonderes, weil es um Fotografie geht und die Fotografie erst um 1820 erfunden wurde. Enfin seules heiß endlich allein und ist der Name der Ausstellung mit Werken des Archive of Modern Conflict. Diese Archiev, dass sich zunehmend selbst zu einem Laboratorium rund um die Fotografie entwickelt, versteht sich selbst als “Aufbewahrungsort für die vergessenen und verborgenen Geschichten, die versteckt in seinem fotografischen Fundus liegen.” Und da liegt einiges wie diese Ausstellung im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie (EMOP) im Mudam Luxembourg Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean in Luxemburg stattfindet.

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Mudam Luxembourg

Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean

Mudam, das Museum für zeitgenössische Kunst in Luxemburg, setzt sich für eine Vielfalt künstlerischer Disziplinen ein. Seine Sammlung und sein Ausstellungsprogramm stehen für die Tendenzen des zeitgenössischen Kunstschaffens und halten die Besucher ständig über neue künstlerische Arbeitsweisen auf dem Laufenden, auf nationaler wie auf internationaler Ebene.

Das Gebäude, ein Werk des chinesisch-amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei, steht in einem perfekten Dialog mit seinem natürlichen und historischen Umfeld. Erbaut unmittelbar hinter den Überresten des Fort Thüngen, dessen alte Wallmauern seinen Grundriss bestimmten, liegt es, nur wenige Schritte vom Europaviertel auf dem Kirchberg entfernt, im Park Dräi Eechelen, der vom Landschaftsarchitekten Michel Desvigne entworfen wurde und vom dem man eine herrliche Sicht auf die Altstadt hat.

Einfache Volumina und großzügig geschnittene Räume ebenso wie die Verbindung von Stein und Glas zeugen von der meisterhaften Beherrschung der architektonischen Mittel durch den berühmten Architekten. Das raffinierte Spiel zwischen Innen und Außen, bei dem eine Vielzahl von Ausblicken auf den umliegenden Park wie auch auf die Weite des Himmels durch die kühnen Glasdecken ermöglicht wird, wird unterstrichen durch die Verwendung von Magny Doré, einem honigfarbenen Kalkstein, der zu jeder Tages- und zu jeder Jahreszeit das Licht in subtilen farblichen Nuancen wiedergibt. Das Museum verfügt auf drei Etagen über 4500 m2 Ausstellungsfläche. Baubeginn war im Januar 1999, die Einweihung fand am 1. Juli 2006 statt.

Das kulturelle Projekt des Mudam beruht auf der Vorstellung von der Kunst als eine poetische Distanz zur Welt. Seine Hauptlinien lesen sich in den Worten Freiheit, Innovation, kritische Geisteshaltung, und all das nicht ohne Humor. In seinen Veranstaltungen wird nicht nur allen möglichen Ausdrucksformen Raum gegeben sondern es werden gleichzeitig auch unsere Gewohnheiten und überkommenen Vorstellungsweisen infrage gestellt. So werden Formen zeitgenössischen Denkens erforscht wie auch die ästhetische Sprache unserer sich entfaltenden Epoche vorgestellt.

Die Mudam Sammlung ist als Zeuge des zeitgenössischen Kunstschaffens in all seinen technischen und ästhetischen Formen offen gegenüber allen künstlerischen Disziplinen: Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie, aber auch Design, Mode und die verschiedensten Formen der Graphik und der Neuen Medien präsentieren sich dem Blick der Besucher. Dabei erlaubt sich die entschieden in der Gegenwart verankerte Sammlung eine poetisch-künstlerische Bandbreite, die bei den großen Namen von Bernd und Hilla Becher bis zu Daniel Buren reicht, von Blinky Palermo bis hin zu Cy Twombly. Die Möblierung im Innern wie im Außenbereich wurde Künstlern und Designern wie Erwan und Ronan Bouroullec, Martin Szekely, Konstantin Grcic, Bert Theis, Andrea Blum oder David Dubois anvertraut. Die Sammlung entwickelt sich im Hinblick auf das internationale Kunstschaffen und bewahrt dabei eine besondere Aufmerksamkeit auch gegenüber den bedeutendsten Resultaten der regionalen Kunstszene.

Dieses Abenteuer erlebt Mudam gemeinsam mit seinen Besuchern. Die Besucher sind eingeladen, sich im Museum selbst neu zu erleben, Vorurteile hinter sich zu lassen und der Kunst mit einem neuen und befreiten Blick zu begegnen. Zahlreich sind die Möglichkeiten der verschiedensten Besichtigungen, von der detailliert geführten bis zur selbstständig freien hat der Besucher die Wahl. Als Ort für ästhetische Entdeckungen, für Reflexion und Betrachtung, ist das Mudam auch ein Ort der Geselligkeit in anregendem Rahmen (im Mudam Café) wie auch ein Ort für den anregenden Einkauf (im der Mudam Boutique).
Öffnungszeiten
Mittwoch - Freitag 11-20 Uhr
Samstag - Montag 11-18 Uhr
Feiertage 11-18 Uhr
Dienstags geschlossen sowie am 25.12.

Photos: © Pierre-Olivier Deschamps / Agence Vu, Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean, Architect: I.M. Pei

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Bewertungen & Berichte Mudam Luxembourg

Ausstellungen / Museum Stiftung Saarländischer Kulturbesitz Saarbrücken, Bismarckstraße 11-19
Ausstellungen / Museum Stadtgalerie Saarbrücken Saarbrücken, St. Johanner Markt 24 
Ausstellungen / Museum Museum Dräi Eechelen Luxemburg Luxembourg, 5 Park Dräi Eechelen
Ausstellungen / Museum Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken e.V. Saarbrücken, Karlstr. 1
Ausstellungen / Museum Weltkulturerbe Völklinger Hütte Völklingen, Rathausstraße 75 -79

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